"Ich würde dir gerne meinen Blick leihen. Dir zeigen, was ich sehe.

Dir die Möglichkeit geben, zu erfahren, was die Farben und Formen bedeuten – welche Emotionen sie auslösen.

Ich will die Türen in diese Galerien weit öffnen – wenn nötig, Mauern einreißen und neue Durchbrüche schaffen. Du sollst eingeladen und willkommen sein. Es muss doch andere Wege geben – andere Türen als die Augen.

Ich würde gerne auch einmal deine Sicht teilen. Deinen Blicken folgen, deine Perspektiven nachvollziehen.

Ich will mit dir diese Galerie gemeinsam betreten. Wo wir uns auf Augenhöhe begegnen, unsere Kunstwerke gestalten und in einen gemeinsamen Dialog treten."


Barrierefreie Kunst

Mal ehrlich: Ausstellungen werden doch gleich viel spannender, wenn es die Möglichkeit gibt, dieses Erlebnis mit anderen zu teilen und gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Blinde und sehbehinderte Menschen können Bilder allerdings nur schwer oder gar nicht auf sich wirken lassen.  Darum experimentiert Franziska Appel auf kreative Weise mit verschiedenen Möglichkeiten, blinden und sehbehinderten Menschen einen besseren Zugang zu Bilderwelten zu ermöglichen. Alle ausgestellten Bilder werden mit einem QR-Code versehen, über den sich die BetrachterInnen eine Bildbeschreibung des Gemäldes herunterladen können. Zusätzlich gibt es einen Audio-Guide, auf denen die Bildbeschreibungen den BesucherInnen vorgelesen werden.

Mit QR-Code versehenes Bild in der Ausstellung


Für ihr Engagement für Inklusion und barrierefreie wurde Franziska Appel am 23. April 2016 mit dem Inklusionspreis Mosaik aus Mitteldeutschland ausgezeichnet. Der Preis ist mit 300 € dotiert, die nun für weitere Projekte im Bereich barrierefreie Kunst verwendet werden. 


Glückwünsche gab es vom Schirrmherr Dr. Bodo Ramelow (re.), Ministerpräsident von Thüringen, und Laudator Alexander Meßmer (li.), Vorstand der Saalesparkasse. Foto: Matthias Raasch