Gockel

Von Franziska Rückert

Ineinander schlagende gold- braune Strohhalme- wie wildes lebendig gewordenes Feuer- tanzen im Hintergrund- bereit alles zu geben, um deiner Show die Gesamtheit an Wirkung zu verleihen. Sie weichen davon und machen Platz. Platz für dich, für deinen Auftritt. Mit fast schon einer kitzelenden Dramatik schaust du voller erhabenen Stolzes über mich hinweg. Nichts könnte dich nun aufhalten. Überzeugend und mit fester Haltung, ähnlich einer metallender Statur, präsentierst du dich mittig auf deiner Bühne. Nicht der geringste Fehler könnte sich jetzt ereignen. Es gibt grade nur dich und den aufbrausenden Tanz vom Stroh, das erregt in hitzigen Wellen um dich herum umgeben ist. Beinahe denkt man du bist aus einem golden, gelben Tor heraus getreten, welches sich hinter dir befindet und deine unbestechliche Gestalt nochmals hervorhebt. Sie ist mir nur zur linken Seite zugewandt und wird von zwei ehr dünneren hellbraun gelblichen Beinen getragen. Die weit auseinander stehen. Sicherlich, weil sie so deine stark darbietende Brust noch mehr zum Vorschein bringen können. Denn diese fällt sofort auf. Deine Flügel, in dunkelroten und tiefdunklen gelb bis braun Tönen, trägst du streng am Körper. Dieser ist behangen von einem dunkelbraunen bis schwarzem Gefieder. Nicht nur dein dunkler voller Federschwanz ist höchst aufgestellt, sondern auch der über deinem Köpf ragende Kamm in signalroter Farbe ist aufgebaut. Ihm voran dein rotorangener Schnabel der selbstbewusst geradeaus gerichtet ist. Darunter zwei rote kräftige Kehlklappen in ovaler Form. Als kleine Besonderheit entdecke ich unter deinem gelben Auge noch eine weiße gefiederte Wange. Kopf, Brust und Körper werden zusammen geführt durch deinen braunen und mit stellenweisen beigem akzentbesetzten Halsbehang.

Was für ein Spektakel!
Ich applaudiere und bin beeindruckt von deiner Darstellung…werter Herr Hahn.