Nerds can be Heroes

Nerds can be Heroes

Sie bewegen sich vom Schatten ins Licht, eingefangen durch einfach geführte Pinselstriche.

Die zwei, Hand in Hand, in einer Welt aus Schwarz und Weiß und Grau, so unschuldig gezeichnet wie von einem Kind, das staunend ein Abenteuer betrachtet. Keine Farben lenken den Blick vom Eigentlichen ab, nämlich diese beiden, wie sie, ganz versunken in sich selbst, uns ihre Rücken zukehren, um nach vorn zu schreiten.

Ihre nackten Körper bilden den Mittelpunkt des Bildes, ihre bewegten Glieder vereinnahmen die gesamte Fläche. Ihre nackten Körper, hervorgehoben durch Schattierungen und Linien und zarte Details, wie eine weich fallende Haarlocke oder ein scharfes Schulterblatt, wo der Hintergrund nur angedeutet bleibt.

Es könnte Nacht sein oder früher Morgen, das Licht, das vom mattgrauen Himmel auf die spiegelnde Oberfläche des Sees fällt, ist dämmrig und mild. Es scheint sie geradezu einzuladen, sich zum Wasser zu begeben. Und das tun sie: Sie sind in dem Moment eingefangen, in dem sie sich auf den Weg begeben, ihre Beine zum Schritt geöffnet. Der ihre ist kraftvoll und dynamisch, Muskeln spannen sich an Wade, Oberschenkel und Hintern. Der seine ist klein und vorsichtig, der Hintern schlaff und faltig, seine dünnen Beine kaum mehr als Stelzen. Breite Narben lassen Operationen der unteren Wirbelsäule vermuten. Ganz nah an seinem Körper hält er ihre Hand, hält sich an ihr fest. Sein Blick ist ihr zugewandt, fragend vielleicht, doch fraglos voller Vertrauen. Und beide Körper, so unterschiedlich sie wirken mögen, sind aufrecht und unbefangen, voller Leichtigkeit und Anmut und Freude.

Sie bewegen sich vom Schatten ins Licht, selbst wenn eigentlich der Abend anbricht.

Hinter ihnen, ein Schemen nur, der mit der dunklen Erde verschmilzt, ein Rollstuhl, als wäre er nicht weiter wichtig.

Und in diesem Moment ist er es auch nicht.


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